trotz der Missbrauchsskandale
Seitdem vor 15 Jahren Pater Mertens die sexuellen Missbrauchsfälle am Canisius-Kolleg in Berlin veröffentlichte, beherrscht dieses Thema die Berichterstattung über die Katholische Kirche in Deutschland.
Auf der Webseite Katholisch.de wird in sehr vielen Artikeln, dessen ältester vom 14. Mai 2024 ist (mit Stand vom 19.02.2025), über Fälle, Klagen, Gerichtsprozesse, Bemühungen um Aufklärung u.ä. berichtet: https://www.katholisch.de/thema/563-missbrauch
Weitere Artikel zu einzelnen Personen:
- zum Gründer der internationalen Schönstatt-Bewegung Josef Kenentich: Vorwurf von systematischem Machtmissbrauch und sexuellem Missbrauch
Zu den Gründen, warum es dazu kam, hier ein Gespräch vom 18.04.2023 mit einer Psychologin bei watson - Journalismus für junge Leute
Doch dass das Zölibat das Problem sei, dem widerspricht Lena Marbacher in ihrem Buch " Arbeit, Macht, Mißbrauch", Frankfurt 2024, S. 107: "Unser Sprachgebrauch zeigt, welche Zuschreibungen und Erklärungsmodelle es für sexuelle Gewalt von Männern gibt. Aus dieser Logik lässt sich auch die lang verbreitete Annahme erklären, dass katholische Priester aufgrund des Zölibats sexuellen Missbrauch an Kindern begehen. Die Unterdrückung ihres Sexualtriebs sei das Problem. Wir wissen, dass das nicht stimmt. Die Fälle von sexuellem Missbrauch in der evangelischen Kirche, in Sportvereinen und Pflegeeinrichtungen zeigen das. Der Ansatz, sexuellen Missbrauch mit schwer zu kontrollierenden Trieben zu erklären, ist damit vom Tisch.)"
Fälle sexuellen Missbrauchs in den evangelischen Kirchen (der EKD) und der Diakonie in Deutschland werden von der ForuM-Studie untersucht und ausgewertet, die am 24. Januar 2024 veröffentlicht wurde. Hier zum Wortlaut.